BIO Deutschland-Trendumfrage: mit viel Optimismus in die Zukunft

Mit dem zweithöchsten Finanzierungsvolumen der Branche im vergangenen Jahr und zahlreichen positiven Rückmeldungen aus der Unternehmensbefragung richtet die BIO Deutschland die Forderung an die neue Bundesregierung, das gesamte Potential der Biotechnologie über Pharma hinaus besser zu nutzen.

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Die BIO Deutschland stellte heute die Ergebnisse ihrer traditionellen „Trendumfrage“ zur Biotechnologie-Branche vor. Darin werden jährlich Stimmungsbilder zur Wirtschaftslage, aber auch zur Prognose der Unternehmen in den Bereichen Personal- und Investitionsplanungen ermittelt.

Die Befragten beurteilen ihre aktuelle und zukünftige Geschäftslage positiver als im Vorjahr. Zudem wollen sie mehr in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren und Personal aufbauen. Auch das politische Klima wird 2021 noch positiver bewertet als 2020. Außerdem ergab die Umfrage, dass der Einfluss der Pandemie auf die aktuelle beziehungsweise künftige Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr abnimmt.

Im Detail hat sich die aktuelle Geschäftslage weiter verbessert und für die nahe Zukunft sehen die Unternehmen einen positiven Trend. 64% (2020: 59%) der Befragten halten ihre Geschäftslage für gut, 52% (2020: 48%) erwarten eine Verbesserung. Der Einfluss der Pandemie auf die Geschäfte sei rückläufig: 33% (2020: 41%) geben zwar aktuell an, dass die Corona-Krise 2021 einen Einfluss hatte – damit wird deutlich, dass die überwiegende zahlenmäßige Mehrheit der deutschen Biotechnologiebranche (nämlich 67%) kaum etwas mit der Pandemiebewältigung konkret zu tun hatte oder hat –, nur noch 16% (2020: 29%) erwarten, dass das Corona-Thema auch 2022 noch prägend sein wird. Eine Trendwende ist bei der Beschäftigung zu sehen. Der Index steigt um über sieben Punkte, nachdem die Kurve in den vergangenen drei Jahren nach unten gezeigt hatte. Eine deutliche Mehrheit der antwortenden Unternehmen, nämlich 69%, habe vor, neues Personal einzustellen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Absicht, in F&E zu investieren: der Investitions-Index klettert um knapp fünf Punkte nach oben. Auch die Einschätzung des aktuellen politischen Klimas ist weiterhin positiv. Rund 59% (2020: 53%) halten es aktuell für gut. 

Für die gute Stimmung sorgen sicherlich auch die positiven Finanzierungszahlen. Nach den Erhebungen von BIO Deutschland war das Finanzierungsvolumen der deutschen Biotechnologie-Branche mit rund 2,3 Mrd. Euro das bisher zweithöchste in der mehr als dreißigjährigen Geschichte der Industrie, nach dem Rekordjahr 2020 mit rund 3 Mrd. Euro. Private Biotech-Unternehmen warben 2021 rund 851 Mio. Euro Venture-Kapital ein. Die Kapitalerhöhungen von öffentlichen deutschen Unternehmen belaufen sich auf rund 748 Mio. Euro. Die von BIO Deutschland einbezogenen Börsengänge, allesamt an der US-amerikanischen NASDAQ, trugen 694 Mio. Euro zum Gesamtergebnis bei.

Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender BIO Deutschland, erklärt: „Die Finanzierungssituation der deutschen Biotechnologie-Branche entwickelt sich positiv. Das ist ein gutes Zeichen und auch dringend notwendig, damit unsere innovativen kleinen und mittleren Unternehmen ihr Potential voll entfalten können. Dennoch ist noch viel Luft nach oben, wenn wir, wie im Koalitionsvertrag geschrieben, die Chance, mit Deutschland zu einem führenden Biotechnologie-Standort zu werden, auch wahrnehmen wollen. Die Ampel-Regierung sollte die Biotechnologie jetzt zur Chefsache machen, damit wir bald noch mehr Erfolgsgeschichten erzählen können, nicht nur im Bereich der Gesundheit, sondern zur Bekämpfung des Klimawandels sowie bei nachhaltiger biobasierter Produktion, Kreislaufwirtschaft und Ernährung.“

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